Der Mars: Planet des Todes

von | 28.06.2023 | Astrophysik

Hier

geht es um einen Artikel in der Stuttgarter Zeitung vom 30.12.2020 (mit Folgeartikeln und Videos in anderen Medien, s. Anhang). In diesem wiederum geht es um die Option, irgendwann in ferner Zukunft den Mars zu bewohnen, vorgestellt anhand einer Millionenstadt Nüwa auf dem Mars. Diese Vision wird beschrieben von Frau Dr. Ing. D. von der Universität Stuttgart. Sie meint dazu, Zitat:

„Das Projekt ist für mich selbst auch extrem futuristisch. Wir werden nicht morgen eine Stadt für eine Million Menschen auf dem Mars bauen, das liegt weit in der Zukunft. Aber für mich ist es realistisch und ich sehe keinen Grund, warum es nicht eines Tages verwirklicht werden könnte.“

Das bedarf einer Richtigstellung, denn das Projekt, oder besser gesagt die Vision, ist weder realistisch noch durchführbar, auch nicht in ferner Zukunft, mit der übrigens (lt. weiterer Veröffentlichungen) das Jahr 2100 gemeint ist. Ich begründe das mit Fakten und Informationen, die man z. B. in Wikipedia unter Stichwort „Mars“ nachlesen oder einfach googeln kann durch Stichworteingabe wie „Mars“ und bspw. „Atmosphäre“. Bei einigen speziellen Informationen ist die Quelle vermerkt. Weitere Infos zu „Nüwa“ u. a. Mars-Projekten von ESA / NASA/ Jeff Bezos/ Elon Musk s. Anhang am Schluss des Artikels.

1. Die Temperatur

  • So hat der Mars einige altbekannte schwerwiegende planetare Defizite. Z. B.  die Durchschnittstemperatur auf dem Mars, die ca. minus 60°C beträgt, dreimal kälter als ein Gefrierfach! Es kann – je nach Ort, Tages- und Jahreszeit – etwas wärmere Tage bzw. Orte geben, aber auch sehr viel kältere. Für die Millionenstadt Nüwa wird also allein fürs Heizen eine riesige Menge Energie benötigt.

    Aber woher kommt diese? Von zukünftigen Mini-Atom- oder Fusions-Kraftwerken? Und wie kommen diese auf den Mars?

2. Die Atmosphäre

  • Der Luftdruck der Mars-Atmosphäre beträgt nur 0,6 % im Vergleich zu unserer Atmosphäre und sie besteht dazu zu 95 % aus CO2. Nicht atembar, sofort tödlich und im Gegensatz zur Erdatmosphäre überlässt dieses extrem dünne Gas die Marsoberfläche schutzlos dem immerwährenden Bombardement durch tödliche kosmische Strahlung und hochenergetische Korpuskularstrahlung (überwiegend Protonen) der Sonne (Sonnenwind). Auch Meteore aller Art, die bei uns überwiegend verglühen (Sternschnuppen), schlagen auf dem Mars ungebremst ein. Leider nicht gut für Gebäude ohne massive Schutzwände, wie bspw. Gewächshäuser. Im Freien können sich Menschen – wie auf dem Mond – niemals ohne Schutzanzug aufhalten; und selbst damit nur für sehr begrenzte Zeit!

    Für die Menschen in den Gebäuden und Höhlen von Nüwa müsste also die Atemluft (ca. 78 % Stickstoff, 21 % Sauerstoff) komplett und in großen Mengen technisch hergestellt werden. Das ist möglich, z. B. durch Aufspaltung von Nitraten, H2O oder CO2, jedoch auch nur mit sehr hohem Energieaufwand! Also, Wärme und Atemluft zum Leben sind nur mit enormem Energieaufwand machbar. Auf dem Mars gibt es aber weder Kohle noch Öl. Was bleibt, ist die Kernenergie – was für ein gigantischer Aufwand bzw. was für ein Unsinn.

3. Das Magnetfeld

  • Dazu kommt das nächste katastrophale Defizit. Der Mars hat kein Magnetfeld und es wird auch nie mehr eines geben! Während wir Irdische durch eine dichte Atmosphäre und ein relativ starkes Magnetfeld zuverlässig vor tödlicher Strahlung aus dem All geschützt werden, sind die planetaren Defizite des Mars die Ursachen, warum Mars seit Milliarden Jahren kosmischer Strahlung und Sonnenstürmen schutzlos ausgesetzt ist, und zwar global. Man stelle sich vor: Der Mars, der sich in ca. 24,5 Stunden einmal um seine Achse dreht (nur ein wenig langsamer als die Erde), wird bei jeder Umdrehung von tödlicher Strahlung gegrillt und das jeden Marstag und jedes Marsjahr. Da Letzteres 687 Tage dauert und Mars seine Atmosphäre (ganz grob) schon vor 2 Milliarden Marsjahren verloren hat, wurde Mars in dieser Zeit ca. 1,3 Billionen Mal rundum zu Tode gegrillt!Und was macht die Marsforschung? Sie sucht mit diversen Projekten und Missionen dort nach Leben! Wie sinnvoll ist das denn?
Ursache der extrem dünnen Marsatmosphäre sind wahrscheinlich die Sonnenstürme1). Sie haben über Milliarden Jahre hinweg den Großteil der Mars-Atmosphäre, sehr vereinfacht ausgedrückt, weggeblasen! Etwa parallel dazu ist jedes Oberflächenwasser verschwunden. Mit einem entsprechend starken, dauerhaften Magnetfeld wären die Sonnenstürme (wie bei uns) weitgehend kompensiert worden. Aber – Mars hat eben kein Magnetfeld, wahrscheinlich seit über 3 Milliarden Jahren nicht mehr.
1) Lt. einer Veröffentlichung der Max-Planck-Gesellschaft im Wissenschaftsmagazin vom 24.09.2004.

 

  • Warum das Magnetfeld weg ist, weiß man noch nicht so genau. Vermutlich ist letztlich die geringe Größe des Mars dafür verantwortlich. Der Planet kühlte sich samt Kern schneller ab als bspw. die Erde und/oder der metallische Kern war für einen Dynamo-Effekt, wie bei unserer Erde, von Anfang an zu klein.

4. Erde und Mars

Die Fotomontage zeigt die Größe des Mars im Vergleich zur Erde (etwa analog Grapefruit zu Mandarine):

Darstellung created by NASA, public domain, USA (https://www.nasa.gov/multimedia/guidelines/index.html)

Der Durchmesser des Mars ist mit knapp 680 Kilometer etwa halb so groß wie der unserer Erde.

→ Die Oberfläche beträgt daher nur ein Viertel der Erdoberfläche.

 Das Volumen des Mars (als Kugel) beträgt etwa ein Siebtel der Erdkugel.

→ Die Schwerkraft (Gravitation) beträgt ca. ein Drittel der irdischen Schwerkraft.

→ Die Erde benötigt 1 Jahr, um die Sonne zu umkreisen; der Mars, auf einer äußeren Bahn, jedoch ca. 1,9 Jahre!

→ Daher stehen sie sich manchmal gegenüber, die Sonne in der Mitte (Konjunktion) und das ist dann mit 400 Millionen Kilometern die größte Entfernung zwischen Erde und Mars.

→ Die geringste Entfernung ergibt sich sehr einfach, wenn beide Planeten sich auf der gleichen Seite der Sonne befinden (Opposition zwischen Erde und Mars) mit dem somit geringsten Abstand von etwa 56 Millionen Kilometern. Das ist zwar sehr viel näher, aber die gute, alte Concorde (die problemlos 1.000 km in 1 Stunde fliegen konnte), würde vergleichsweise etwa 6,5 Jahre unterwegs sein. Das Beispiel soll nur helfen, einen Eindruck von den Entfernungen zu gewinnen.

→ Tatsächlich werden Reisen zum Mars aber auch mit viel schnelleren Raumschiffen immer noch zwischen 6 und 9 Monaten dauern. Dabei ist die Auswahl der besten Flugroute relativ kompliziert, da man dazu die günstigste Lösung zwischen Treibstoffverbrauch und Reisedauer ermitteln muss.

5. Die Endzeitwüste

  • Zusammengefasst ist festzustellen: Einen See bspw. und eine dichte Atmosphäre, etwa wie auf der Erde, wird es nie mehr geben, denn ein künstliches Magnetfeld herzustellen, ist eine Fiktion, und den Mars durch sogenanntes Terraforming zu verändern, ebenfalls.

 
Beide Fotos created by NASA, public domain, USA (https://www.nasa.gov/multimedia/guidelines/index.html) Die NASA-Sonden Viking 1 und 2 erreichten den Mars am 19. Juni und am 7. August 1976. Dabei entstanden tausende Fotos. Es waren die ersten Farbaufnahmen. Die linke Aufnahme u.v.a. mehr vom Mars finden sich in dem schönen  Band „Die Erforschung unseres Sonnensystems“ von Nicholas Booth, BLV Verlagsgesellschaft mbH, München, von 1996, soll heißen, vieles ist altbekannt!

Die Marsoberfläche ist und bleibt eine planetenweite, grausame Endzeitwüste ohne jedes Wasser, ohne Pflanzen, ohne Leben! Der Mars ist tot.

Viele neuere Fotos finden sich über google unter „Mars Fotos“, z. B. von gewaltigen, über 20 km hohen erloschenen Vulkanen, von Urzeit-Flusstälern, einem gigantischen Canyon, den Polkappen (ca. minus 120° Celsius, veränderlich) usw. usw. Aber – alles ist tot! Es gibt kein Leben und insofern zeigen die obigen Farbfotos schon die albtraumhafte Beschaffenheit dieser Endzeitwüste. Bis heute hat sich nichts daran geändert – seit Milliarden Jahren nicht!

Dazu passt ein sehr alter Witz von Deportierten in einem sowjetischen Gulag. Denn die ersten (leider erfolglosen) Marsmissionen startete damals die Sowjetunion, wie Marsnik vom 10. Oktober 1960. Das erregte viel Aufsehen und ein Deportierter soll seinen Freund gefragt haben: Kann man denn auf dem Mars leben? Antwort: Nein, dort auch nicht.

 

6. Die Staubstürme

  • Aber von Leben unabhängige Bewegungsvorgänge gibt es, wie bei allen Wüsten, relativ viele, aber nichts Gutes. Das sind vor allem die häufigen Staubstürme auf dem Mars. Wobei die geringe Schwerkraft dafür verantwortlich ist, dass die Staubstürme Wochen und häufig auch Monate dauern können und nicht selten den ganzen Planeten einhüllen. Und dort will man Menschen hinbringen, damit sie schöner und besser leben als auf der Erde? Eine Energieversorgung mit Solarenergie kann man für Nüwa bei diesen unvermeidbaren Ausfällen durch Staub über Wochen und Monate komplett abschreiben. D. h. ohne Kernenergie geht gar nichts.

 

Der unvermeidbare Worst Case:

Das wäre ein Staubsturm kurz vor oder nach der Landung! Das kann geschehen, denn bei Start der 6-9-monatigen Reise kann niemand einen derartigen Sturm vorhersagen. Die Frage ist, ob die Mission damit gescheitert wäre. Muss man sie abbrechen? Besteht Lebensgefahr für die ev. bereits gelandete Mannschaft? Wahrscheinlich, denn ein Staubsturm ist in keiner Weise kontrollierbar, alle Verbindungen reißen ab. Extreme, unvorhersehbare Gefahrenmomente, wie z. B. elektrische Entladungen, sind möglich. Wer vom Projektmanagement auf der Erde, welche politische Instanz übernimmt letztlich die Verantwortung für die Missachtung eines bekannten Gefahrenpotenzials, für das Scheitern, für die Toten?

7. Wasser

  • Aber immerhin gibt es Wasser auf dem Mars, allerdings tiefgefroren. Die weißen Polkappen bestehen bei ca. -120°C aus Trockeneis (CO2) und Wassereis. Die Mengenverteilung dabei ist wohl noch unklar; das Trockeneis dürfte wohl dominieren. Zu sonstigem Wassereisvorkommen unter der Oberfläche gibt es diverse Berichte, einfach „Wasser auf dem Mars“ googeln.

    Ändert das was an der Lebensfeindlichkeit des Mars? Leider nein!

8. Strahlenschutz, Infrastruktur

  • Wie kann man einen absolut lebensfeindlichen Planeten wie Mars auch nur für eine Vision menschlicher Ansiedlung auswählen und dann noch als Millionenstadt? Das ist einfach nicht verständlich. Als Argument dafür ist bspw. zu hören, Strahlenschutz z. B. wäre kein Problem; man könnte doch Schutzbauten (Dome) errichten und/oder auch in großen Höhlen leben usw. Also zurück zu den Urzeit-Wurzeln? Die Neandertaler lassen grüßen und ausrichten, dass sie ihre Höhlen natürlich jederzeit verlassen konnten. Also, wenn man schon in Höhlen leben will, warum macht man es nicht einfach bei uns auf der Erde?

 

  • Und bei Schutzbauten usw. fragt sich auch, ob die rund 30 Nüwa-Entwickler, oder besser Visionäre einen Begriff von der riesigen Komplexität aller Anforderungen an den Bau einer Millionenstadt über und unter der Marsoberfläche haben, zur gesamten Infrastruktur mit Energieversorgung, den überaus komplexen Lebenserhaltungssystemen (s. auch Kap. 11) usw. Ein solches Projekt hätte keine Chance, denn auf der Erde könnte man für einen Bruchteil der Kosten und Risiken solche Städte z. B. in der Sahara bauen. Wobei Letzteres aber auch nicht funktionieren würde. Denn, würde man ein solches Projekt einem Investor vorstellen, tippt der sich einfach an die Stirn – obwohl die Sahara-Stadt um Größenordnungen preiswerter und einfacher wäre als Nüwa.Somit scheint es wohl sinnvoller, allenfalls eine Forschungsstation Klein-Nüwa mit vielleicht 5 oder 6 wechselnden Bewohnern zu konzipieren, die man dann vielleicht nach 5 Jahren einfach aufgeben kann – falls ein so langer Aufentkalt überhaupt einen Sinn macht.

9. Die Schwerkraft

  • Denn mit längerem oder ständigem Aufenthalt können Mars-Bewohner auch in Höhlen kaum überleben! Der nächste, todbringender Faktor ist, dass Menschen in dieser Zeit (oder bezgl. Nüwa ihr ganzes Leben) die zu geringe Schwerkraft ertragen müssten. Eine Frau mit z. B. 52 kg irdischem Gewicht würde auf dem Mars ca. 20 Mars-kg wiegen. Das führt unweigerlich bei allen Marsianern zu erheblichem Knochen- und Muskelschwund und diversen weiteren Gesundheitseinschränkungen, wie Durchblutungsstörungen, schließlich zu einem mehr oder weniger vorzeitigen Tod, also einem Tod auf Raten. Auch das ist nichts Neues, da diese Einschränkungen schon bei unseren Astronauten/-innen auf der ISS auftreten und bei längeren Aufenthalten zu gesundheitlichen Problemen führen. Der Knochenschwund soll (bei Null-Schwerkraft) ein Prozent pro Monat betragen. Astronauten*innen müssen deswegen Medikamente sowie spezielle Ernährung zu sich nehmen und möglichst viel Krafttraining absolvieren. Wobei niemand weiß, ab wann ein ISS-Aufenthalt zum Tod führt. Und warum weiß man es nicht? Nun ja, sie werden vorher zurückgebracht!
    Dem Schwerkraftproblem auf der ISS könnte man zwar für längere Aufenthalte technisch gut durch Rotation abhelfen, aber dazu müsste die ISS um ein Vielfaches größer sein. Zum Strahlenschutz ist übrigens anzumerken, dass die ISS die Erde innerhalb des Magnetfeldes umkreist. Bei einem Raumflug zum Mars entfällt dieser Schutz. Eine perfekte technische Lösung ist für die Besatzung Voraussetzung, um überhaupt die Anreise (6-9 Monate) zu überleben. Ob die aktuell angedachten Lösungen sicher sind oder nur experimentellen Charakter haben, ist noch unklar!
        • Gegen die für Menschen viel zu niedrige Schwerkraft auf dem Mars gibt es kein Mittel, außer – bezogen auf die Millionenstadt Nüwa – einem weiteren Fantasiegebilde, wie den Bau tausender komplizierter Zentrifugen für alle Mars-Menschen, in denen sie sich einen großen Teil ihrer Zeit aufhalten müssten. Denn die Zentrifugalkraft ist in diesem Fall der einzig mögliche Ersatz für Gravitationsdefizite, leider.

        10. Die Kinder

        • Damit nicht genug, führt eine Kolonie auf Mars mit Sicherheit zu weiteren, komplexen Problemen! So möchten die Menschen in Nüwa sicher auch Kinder bekommen und die sollten doch überleben, nicht sterben. Aber: Schwangere Frauen auf dem Mars müssten sich während der Schwangerschaft so oft wie nur möglich in einer Zentrifuge aufhalten! Einerseits, um selbst gesund zu bleiben, und andererseits, um ein gesundes Kind zu gebären, ohne etwaiges zu starkes Größenwachstum oder sonstige Missbildungen und Krankheiten. Das ist hypothetisch, klar, da man es vorher einfach nicht testen kann. Hinweise dazu finden sich aber in der Studie „Kinderkriegen auf dem Mars: Ein unlösbares Problem?“ in „National Geographic“ von 2018 nationalgeographic.de/wissenschaft/2018/12 sowie in diversen Artikeln zu „Tierversuche auf der ISS“.
        • Die Vision einer Millionenstadt Nüwa setzt natürlich Kinder voraus, und zwar viele Kinder, sonst wäre die Vision ja schon von Anfang an sinnlos. Nimmt man an, diese Kinder wachsen auf, mit mehr oder weniger Einschränkungen, ergeben sich reihenweise neue, diffizile medizinische Fragen, die vorab aber gar nicht beantwortet werden können. Einige wenige kann man bestenfalls andeuten, wie z. B. die Frage nach der Lebenserwartung der 2. Generation auf dem Mars. Und werden die neuen Marsianer jemals die Erde besuchen können? Voraussichtlich ja, wahrscheinlich jedoch nur mit Exoskeletten. Und die Kinder? Die erst recht! Was aber geschieht, wenn marsianische Kinder und Jugendlich nicht mehr zurückwollen? Wenn eine Jugendliche mit Exoskelett von ihrem irdischen Angebeteten zurückgewiesen wird?
        • Mit zukünftigen Relais-Stationen im All zwischen Mars und Erde dürfte eine ununterbrochene mediale Vernetzung von Nüwa mit der Erde selbstverständlich sein. Damit hätten marsianische Kinder den vollen Zugang zu den Kinderkanälen auf der Erde usw. usw. Und was antworten bspw. die marsianischen Eltern, wenn die Kinder um eine Urlaubsfahrt zum Meer bitten? Hört sich harmlos an, aber es ist wohl klar, was gemeint ist. Zu diesem Themenbereich könnte man – problemlos – ein oder mehrere Bücher schreiben. Zusammengefasst, Kinder auf Nüwa werden höchstwahrscheinlich extremen medizinischen und vor allem psychischen Risiken ausgesetzt. Spätestens hier erscheint die Nüwa-Vision grausam und erbarmungslos. Vielleicht sollten sich die Visionäre vor weiteren Videos und Vorträgen mal von Experten der UNICEF beraten lassen, inwieweit Nüwa als Verbrechen gegen die Menschlichkeit einzuordnen wäre.
        • Insofern ist auch die Projektbezeichnung „Nüwa“, nach Darstellung der Visionäre die Muttergöttin der chinesischen Mythologie, eine zynische Zumutung oder ein unbewusster Beleg für oberflächliche Arbeit.

        11. Lebenserhaltung

        • Sehr problematisch sind Lebenserhaltungssysteme und die Menschen (die darin leben müssten).

          Wieso? Mars ist seit Milliarden Jahren extrem lebensfeindlich. Lebenserhaltungssysteme müssten dementsprechend äußerst aufwendig konzipiert sein. Viele Komponenten müssten doppelt und dreifach vorhanden sein, um Ausfälle zu kompensieren. Dennoch ist klar, dass die Wahrscheinlichkeit eines technischen oder menschlichen Versagens mit der Folge kollabierender Systemkomponenten relativ hoch ist; extreme Umwelt – extreme Gefahren. Z. B. bei einem Großbrand in der auf ununterbrochene Belüftung angewiesenen Stadt, kann ein solcher unter Kontrolle gebracht werden ohne das für Feuerwehren unverzichtbare schwere Gerät? Sieht schlecht aus, sehr schlecht.

        12. Psychische Problematik

          • Wobei die größte Gefahr von den Menschen ausgeht. Denn auch sie leben, wie beschrieben, in einer extremen Umwelt. Sie wären ja Deportierte, abgeschnitten von allem, was die Erde den Menschen bietet. Das wirkt auf Dauer wie eine nie endende Bestrafung. Schwere Psychosen, Verzweiflung, Depressionen sind unvermeidlich. Man kann und würde sie natürlich behandeln, aber einzelne Amokläufe, Attentate u. a. sind unvorhersehbar und somit unvermeidlich – wie bei uns auch.Es geschieht immer wieder, von Einzelnen, von Gruppen usw., viel zu oft, an vielen Orten, häufig ohne jeden Sinn, mit höchster Grausamkeit. Jeder weiß das. In einer Marskolonie, egal, wie sie konzipiert ist, ist das Risiko noch viel höher. Aber – während auf der Erde die Auswirkungen von Attentaten, Amokläufen usw. immer begrenzt sind, fällt dieser Faktor auf dem Mars weg! Ein einziger Amoklauf, egal aus welcher Ursache, kann die gesamte Kolonie auslöschen! Die Spezialisierung, das Know-how der Kolonisten und die bei solchen Menschen nicht selten höhere Sensibilität verschärfen die Problematik noch. Dieser Sachverhalt ist zwar schon lange bekannt, aber aktuell in einem lesenswerten Spiegel-Artikel thematisiert: „Depressionen, Angstzustände, Stress – so leiden junge Wissenschaftler“ von Kristin Haug vom 07.06.2023.
          • Sprechen noch mehr Argumente gegen eine Mars-Kolonie? Ich denke ja, denn schließlich könnte man einfach mal fragen, wer sein Leben ohne unsere Jahreszeiten, ohne frische Luft, ohne Wolken und Regen, ohne Wald, Tiere usw. in einer Endzeitwüste, oder besser unter ihr, verbringen möchte. Immer mit der Gefahr, dass Lebenserhaltungssysteme mit allen oder einigen der unabdingbaren Abschottungssysteme  ausfallen – ziemlich grauenvoll, denn eine Evakuierung wird nicht möglich sein – wohin denn?
          • Freiwillig macht das niemand. Was ein m/w Mars-Immigrant alles auf unserer Erde aufgeben und verlieren würde, kann man gar nicht aufzählen oder beschreiben. Für die Visionäre der Universität Stuttgart wäre zu empfehlen, doch mal im Sommer einen Wochenendtrip mit Freunden und Familie zum Bodensee zu unternehmen; mit Schwimmen und Segeln, Ausflügen nach Lindau oder Konstanz, vielleicht auch mit einem Zeppelinflug oder einer Wanderung auf den Pfänder usw. Und danach könnte man diskutieren, warum Menschen in das bisher einzige, außerirdisch geplante Hochsicherheitsgefängnis in der Endzeitwüste des Mars verbracht werden sollten.
          • Seltsam ist: Diese bisher genannten Fakten und Argumente sind Astrophysikern, Wissenschaftlern größtenteils seit Jahrzehnten bekannt.Warum dennoch immer wieder propagiert wird, auf dem Mars weiter nach Leben oder Wasser zu suchen, Lebensraum für Menschen zu schaffen usw., hat natürlich Gründe bzw. Ursachen und diese sind gravierend, besser gesagt frappierend, zumindest aber überraschend. Drei dieser wesentlichen Ursachen lassen sich relativ klar herausarbeiten, wie die folgende Analyse zeigt (Die Ergebnisse sind natürlich keine wissenschaftlich belegten Fakten, sondern stellen die Meinung des Verfassers dar.):

        13. Ursachen 1-3

        Ursache Nr. 1, die jeder verstehen kann:

        • Zunächst ist festzustellen, dass einige tausend m/w Wissenschaftler, Ingenieure, Techniker u. a. mehr mit Marsforschung, High-Tech Rover-Projekten usw. dauerhaft beschäftigt sind, mit hoffentlich guten Einkommen für sie und ihre Familien. 
        • Um diese Einkommen sicherzustellen, müssen Forschungsaufträge aller Art eingeworben werden. Und kein Planet eignet sich dafür so gut wie der Mars. Er beflügelte seit weit über 100 Jahren die Fantasie vieler früherer und späterer Science-Fiction-Autoren, woraus wiederum viele SF-Filme entstanden sind, z. B. schon zur Stummfilmzeit, usw. Vergleichbares gibt es aktuell weder für Venus, Merkur noch für den Jupiter. Mars, der sich – wenn auch nur knapp – außerhalb der habitablen Zone befindet, ist eben angesagt. Natürlich auch, weil er mit heutiger Technik für Menschen durchaus erreichbar sein könnte.Es gibt also einen regelrechten Hype um den Mars.
        • Und zur Einwerbung der Forschungsmittel muss der Hype eben ständig „angeheizt“ werden. Negative Fakten bzw. Szenarien wären kontraproduktiv, ist ja klar. Also lässt man sie am besten weg und entwickelt traumhafte Visionen, in denen alles möglich ist, und die aufgrund der positiven Botschaft Begeisterung auslösen!

         

        Ursache Nr. 2, die ganze Staaten sensibilisiert und motiviert:

        • Denn viel gewichtiger – und höchst spektakulär – wird das immense Prestige sein, das ein Staat und/oder andere Organisationen mit einer Mars-Mission gewinnen können. Das Ausmaß wird die „Mondlandung“ wahrscheinlich weit übertreffen! Der Prestigefaktor von Marsmissionen lässt sich sogar beweisen. So ist die Liste der Marsmissionen und der beteiligten Staaten doch erstaunlich. Die lesenswerte „Chronologie der Marsmissionen“ bei wikipedia.org zeigt bis Juli 2020 unglaubliche 50 Missionen – ein Jubiläum! Wobei auch fehlgeschlagene Missionen enthalten sind (die aber Voraussetzung nachfolgenden Erfolge sind). Nach den ersten Missionen der Sowjetunion und den USA kamen weitere Staaten dazu, wie Russland, Japan, Europa, Großbritannien, China, Indien und die Vereinigten Arabischen Emirate.Das Prestige- und Imagepotenzial der Marsmissionen ist damit klar belegt; es ist riesig und spätestens jetzt wird klar, aktuell geht es nicht um die Option, auf dem Mars eine Kolonie zu gründen.
        • Denn alles ist auf eine BEMANNTE MARSMISSION ausgerichtet –das große Ziel mit unglaublichem Image- und Prestigegewinn für alle Beteiligten. Alles andere ist Mittel zum Zweck!Somit lohnt es sich, den Mars-Hype weiter anzuheizen, und das funktioniert bestens mit Marketing, gezielter PR-Arbeit und vielen Videos und Visionen. Negative Szenarien haben, wenn es um Image, Prestige und die damit verbundenen Budgets geht, keinerlei Berechtigung, keinen Raum! D. h. dieser Artikel ist nur die bescheidene Ausnahme von der Regel!

        14. Spitzenforschung / Projekte

        • Die seriöse Spitzenforschung läuft selbstverständlich parallel dazu und profitiert eben vom Hype. Es ist eine Gemengelage. Wobei schon klar ist, dass die reale technisch-wissenschaftliche Projekt- und Forschungsarbeit die „Mars-Propaganda“ weit überwiegt.

         

        Dazu muss man feststellen: Sonden und Rover auf den Mars zu bringen, ist eine absolute Super-Leistung aller beteiligter m/w Ingenieure, Wissenschaftler, Techniker usw. Es bedarf eines für Laien nicht mehr vorstellbaren Know-hows. Insofern hat diese Strategie auch ihren Nutzen und der damit erreichte Fortschritt in vielen Sparten wurde nicht umsonst mit ungezählten Millionen finanziert.

        Dazu als reales Beispiel ein für alle Menschen wichtiges Projekt,
        die Asteroiden-Abwehr:

        Wissenschaftler, Ingenieure und viele Beteiligte von NASA und ESA arbeiten an der elementaren Aufgabe, für die Erde gefährliche Asteroiden aus ihrer Bahn zu lenken. Das ist mit heutiger Technik (im Gegensatz zur Stadt Nüwa) tatsächlich machbar. Hier werden erarbeitetes Wissen, Technik und Verfahren erfolgreich eingesetzt! Die Asteroiden-Ablenkung jedoch muss in der Praxis dringend solange weiter getestet und ausgebaut werden, bis nahezu 100%ig sichere Standardverfahren entwickelt und realisiert sind. Das bringt der gesamten Menschheit hohe Sicherheit und großen Nutzen!                                                                       

        So toll es ist, dass bereits zwei Asteroidenmissionen erfolgreich waren (DART von der NASA und HERA von der ESA), das reicht noch nicht!

        Unabdingbar muss eine ständige Einsatzbereitschaft aufgebaut und realisiert werden (ev. an mehr als einem Standort), mit der nicht nur ein akut gefährlicher Asteroid aus seiner Bahn gelenkt werden kann, sondern, im Fall eines Falles, auch mehrere gleichzeitig. Denn Asteroiden können Pärchen bilden oder noch schlimmere Formationen, bspw. durch Bruchstücke. Falls es für ein derartiges Projekt noch keine Bezeichnung gibt, hier ein Vorschlag:  

        Rapid Space Reaction FORCE

        Das könnte signalisieren, um was es bei diesem Mega-Projekt geht und weshalb es eine weit höhere Priorität haben sollte als eine Marsmission! Auch einige andere Projekte sind noch weit höher zu gewichten, s. Folgeartikel.

        (I1)

        Ursache Nr. 3, die Spur, die unmittelbar zu Elon Musk und Jeff Bezos führt:

        • Um was ging es noch mal bei dieser Analyse? Es gilt herauszufinden, warum im Gegensatz zu längst bekannten, negativen und auch tödlichen Szenarien dennoch für bemannte Marsmissionen geworben wird, obwohl niemand diese wirklich braucht, und eine Mars-Kolonie schon gar nicht. Die Antwort findet sich über die Spur des Geldes. Denn bei der bemannten Marsmission geht es um Milliarden, besser gesagt um milliardenschwere Projekte.

        Das erklärt sich mit folgender Check- bzw. Einkaufsliste, die man als Ingenieur gerne realisieren würde:

        15. Das Equipment

        (I2)

        1. Bau einer modularen, multifunktionalen Raumschiffwerft

          1. 1 Stck. INTERNATIONAL SPACESHIP PORT  (ISSP)
          2. Zunächst konzipiert für Endmontage und Ausrüstung der bemannten Marsmission.
          3. mit großzügig erweiterbaren Wohn- und Aufenthaltsbereichen für Besatzung, Mitglieder der Mission, Forschungsteams usw. usw., erweiterbar um Hotel-Trakt.
          4. in der Folge modular erweiterbar für internationale Folgeprojekte, Missionen aller Art.
          5. erweiterbar als Docking-Station für alle Raumflugprojekte von und zur Erde, insbesondere für Raumschiffverkehr Erde-Mond-Erde u. a.

        2. Für die Hin- und Rückreise

          1. 1 Stck. Raumschiff für 6 Astronauten*innen mit allem, was Wissenschaft und Technik zu bieten haben.
          2. Ein weiteres Stck. Raumschiff, wie zuvor, damit ein Tandem-Raumschiff entsteht; das erhöht die Überlebenschancen enorm. Falls es im Raumschiff Nr. 1 einen nicht reparablen Defekt gibt, kann man umsteigen!
          3. Anzahl der erforderlichen Treibstoff-Trailer nach Bedarf, baugleich, mit beschusssicheren Außenhüllen wg. Mikro-Meteoriten, Weltraumschrott.
          4. 1 Stck. Space-Trailer Systemtechnik, um die obigen und nachfolgenden Komponenten als sicheres Konvoi-System zu installieren, Trailer vorab des Tandem-Raumschiffes.

        3. Für die Landung auf dem Mars

          1. 1 Stck. Landefähre, beheizbar, mit allen erforderlichen Systemen incl. integriertem Kraftstofftank zur Energieversorgung der Forschungsstation.
          2. 1 Stck. baugleiche Ersatz-Landefähre.

        4. Für die Arbeit auf dem Mars

          1. 1 Stck. Forschungsstation/Überlebensmodul zum Aufenthalt auf dem Mars.
          2. 1 Stck. Mini-Bagger, um Überlebensmodul unterirdisch zu installieren (Strahlenschutz).
          3. 2 Stck. Mars-Rover.

        5. Für die Forschungsarbeit

          1. 1 Set komplettes Equipment für Forschungsmission.

        6. Für den Start der Mission

          1. Mehrere Jumbo-Raketen, um obige Bauteile/-gruppen von der Erde in den Orbit zur Raumschiff-Werft zu transportieren, dort zu montieren, um den Konvoi zu konfigurieren und diesen, nach vielfachen Tests usw., zu starten.

        7. Zur Landung nach erfolgter Rückreise zur Erde

          1. 2 Stck. Mehrzweck-Raketen bzw. Landefähren.

        Die obige Checkliste ist keine Befürwortung einer bemannten Mission, sondern eine Beschreibung der Voraussetzungen.

        Ein Konvoi zum Mars?
        Ein Konvoi-System, wie aus o. a. „Einkaufsliste“ herauslesbar, ist unabdingbar für den Erfolg oder einen Teilerfolg einer Mars-Mission.

        Möglicherweise wurde ein Raumschiff-Konvoi bisher noch nicht beschrieben. Das wäre sehr seltsam, denn sonnenklar ist doch, dass ein einziges Raumschiff für die Hin- und Rückreise der Besatzung nur relativ geringe Überlebenschancen bietet!

        Und genauso klar ist, dass sich die Überlebens- und Erfolgschancen mit jedem zusätzlichen Modul deutlich erhöhen würden. Ein Konvoi ist also unverzichtbar. Christoph Kolumbus übrigens segelte im Konvoi mit drei Schiffen los, um Amerika zu entdecken, nicht mit einem.

        (I3)

         

        Soweit zur „Einkaufsliste“. Kein Astronaut (m/w) sollte sich mit weniger zufriedengeben, klar. Aber, was kostet das Ganze – mit Entwicklung, versteht sich – und inklusive des kompletten Managements über mehrere Jahre? Einfach überschlägig kalkuliert, ergibt sich ein Gesamtbetrag von nicht unter 100 Milliarden Euro. Gar nicht so viel, wenn man bspw. an die früheren Staatsschulden Griechenlands denkt, die etwa dreimal so hoch waren. Aber, nur zur Info für die Steuerzahler, wenn man jede Sekunde einen Euro in einen Behälter werfen wollte, werden für 100 Mrd. Euro etwa 3.100 Jahre benötigt!

         

        • Wie auch immer, die Unternehmen SpaceX von Elon Musk, Blue Origin von Jeff Bezos und Virgin Galactic von Richard Branson u. v. a. mehr werden alles tun, um sich möglichst große Budgets vom Kuchen zu sichern. Möglicherweise entstehen dabei Kooperationen, was sicher sinnvoll wäre. Aber egal – zurück zur Ursache des Mars-Hypes – diese potenziellen Budgets werden alle Pläne und Handlungen bestimmen, ganz unabhängig davon, ob die Mission sinnvoll ist oder nicht. Für die beteiligte wissenschaftlich-technische Welt wird es natürlich keine großen Reichtümer geben, aber Ruhm und Ehre.

         

        • Und das ist wieder mal noch nicht alles. Denn die bemannte Marsmission wird frühzeitig ein gigantisches Medienspektakel auslösen. Mit dem wiederum über 2-3 Jahre hinweg immense Einnahmen generiert werden können. Dabei gilt, je spektakulärer die Mission verläuft, umso höher werden die Einnahmen, insbesondere bei Katastrophen aller Art.

        16. Das Narrativ

        Wie schon gesagt, ist eine Kolonie auf dem Mars, verglichen mit dem Stellenwert einer bemannten Marsmission, eigentlich nebensächlich. Aber nur scheinbar, denn
        die Vision einer Kolonie ist das perfekte Narrativ,
        um nicht nur einige wenige Zielgruppen, sondern die ganze Welt von der – eigentlich nicht vorhandenen – Notwendigkeit und Sinnhaftigkeit einer bemannten Marsmission zu überzeugen, zu begeistern! Die Vision des bewohnbaren Mars muss also konsequent mit allen Mitteln aufrechterhalten werden. Damit wird klar, weshalb es so viele Veröffentlichungen, Videos, sehr forsche Behauptungen bzw. Aussagen gibt, kleine Auswahl dazu im Anhang.

        17. Ausblick

        • Denn, egal welche Visionen vorgeträumt werden, Realität und für Manche bittere Wahrheit ist, der Mars ist ein Planet des Todes. Wer dort leben will, wird früher oder später einen vorzeitigen Tod erleiden. Mars ist keine zweite Erde und wird es nie sein. Sollte das irgendwelche Konsequenzen für die weitere Marsforschung, für die Raumfahrt usw. haben? Ja, die Konsequenz ist, die Priorität für Marsprojekte aller Art liegt ungefähr nahe bei Null. Es gibt Wichtigeres.

        Noch eine letzte, vielleicht interessante Anmerkung:

        Dass der Mars tot ist, weshalb, wie lange usw., und sich nicht für eine Besiedlung eignet, ist ein essenzielles Ergebnis der bisherigen Marsforschung. Das erarbeitete und gesammelte Wissen ist sehr umfangreich. Da fragt sich doch, ob weitere Projekte, weitere Rover usw. noch sinnvoll sind, bzw. ob überhaupt noch weiteres neues, 100 Milliarden schweres fundamentales Wissen generiert werden kann. Wahrscheinlich nicht!

        Im Gegensatz dazu erbrachte die erste bemannte Mondmission, wie heute jedes Schulkind weiß, tatsächlich fundamentales neues Wissen. Denn die Entstehung des Mondes war damals noch nicht bekannt bzw. Theorien nicht abgesichert. Das änderte sich schlagartig durch das zur Erde gebrachte Mondgestein!

        Sollten sich für den Mars tatsächlich noch neue, wichtige Forschungsaufgaben ergeben (jeder Staat, jede Organisation könnte zu diesem Schluss kommen), zeigen die bisherigen Missionen offensichtlich den Weg des Erfolges: So leichte und kleine Bauteile/Module wie möglich, unbemannt (eine Besatzung ist völlig überflüssig), autonome Systemtechnik, in sehr naher Zukunft KI-gesteuert, usw. mit einem optimalen Kosten-Nutzen-Verhältnis.

        © 2/243 by Friedrich Arbeiter  Dipl.-Ing.  Dipl.-Wirtschafts-Ing. (FH)  D-73240 Wendlingen

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